Montag, 8. Januar 2018

Hoi An


Von Hue aus ging es mit Zug nach Danang über den Van Hai Pass. Es ist eine sehr schöne Strecke entlang der Küste. Auf der einen Seite die Küste, an der die Wellen auf Felsen prallen, auf der anderen Seite jadegrüne Berge, an denen die Wolken hängen bleiben. Der Van Hai Pass bildet deswegen auch die Wetterscheide zwischen Nord - und Südvietnam.
In Danang verbrachten wir erstmal zwei Nächte. Rückblickend kann ich sagen, dass wir Danang getrost hätten überspringen können und direkt nach Hoi An fahren sollen. Danang hat nicht so viel zu bieten, leider nur ein Badeort. Die landschaftlichen Sehenswürdigkeiten, wie die Marmorberge, kann man auch von Hoi An aus besuchen.
Die Marmorberge wollten wir auch besuchen, aber leider hat uns das Wetter da einen Strich durch die Rechnung gemacht. Als wir an den Marmorbergen ankamen, fing es an wie aus Eimern zu schütten, dass nicht mal die Regenjacken was abhalten konnten. Nach einer Stunde durch den Mosunregen wandern hatten wir auch keine Lust mehr und fuhren zurück in die Stadt ins nächste Spa - zur Hot Bamboo Massage dass wir nicht krank werden.

Hoi An ist, zumindest auf unserer Route, die mit Abstand schönste Stadt in Vietnam. Und mit Sicherheit die fußgängerfreundlichste. Die komplette Altstadt ist für Autos gesperrt, was es sehr angenehm macht hier zu spazieren. Die Motorroller allerdings hindert das recht wenig die komplette Straße zu beanspruchen.
Wo fange ich bei Hoi An an? Wenn man bisher noch nicht das Gefühl hatte Vietnam wäre aus unserer Zeit gefallen, spätestens in Hoi Ans Altstadt bekommt man es. Hoi An ist gemütlicher als Hue, wenn auch die Leute mehr auf Touristen fixiert sind.
Hoi An ist so richtig touristisch, richtig kitschig und trotzdem könnte es nicht vietnamesischer sein.
Ich bin immer wieder beeindruckt, wie gut Vietnam sich selbst vermarkten kann und trotzdem sich selbst treu bleibt. Das haben andere Länder bei weitem nicht so gut drauf. Man versucht sich nicht zu überinzinieren, was sehr gut funktioniert.

Ich kann nicht zählen, wie viele Vietnamesen in Hoi An ihre traditionellen Hochzeitsfotos haben machen lassen.
Hoi An hat so viel Flair, wie kaum eine andere Stadt in Vietnam. Auf dem Fluss die Bambusboote, im Hintergrund die safrangelben Häuser und wenn es dunkel wird die leuchtenden Lampions. Ja, ich habe ich in Hoi An verliebt.
Hoi An ist eine alte Handelsstadt und wurde als einzige Stadt vor dem Vietnamkrieg verschont. Das erklärt vermutlich auch diesen alten Charm, da Hoi An nicht wie andere Städte zerstört und dann wieder auf alt getrimmt aufgebaut wurde.
Und was noch viel schöner war: wenn man in die Seitenstraßen einbiegt, die Touristenpfade verlässt, bekommt man einen kleinen Einblick in das vietnamesische Leben. So nah am local life waren wir nur auf Ben Tre.

Hoi An ist auch eine der wenigen Städte in Vietnam, die man als vorsichtiger Tourist problemlos mit dem Fahrrad erkunden kann. Auch wenn das Fahrrad, neben dem Motorroller, das wichtigste Fortbewegungsmittel der Vietnamesen ist, ich würde nicht überall dort Rad fahren auch wenn fast alle unserer Unterkünfte Räder zum ausleihen hatten.
In Hoi An haben wir uns aber Räder geliehen und sind einfach mal ohne Plan los gefahren. Da Hoi An an sich nicht besonders groß ist, ist man auch recht schnell aus der Stadt raus gefahren und steht mitten in Reisfeldern. Jeder der nach Hoi An kommt, sollte sich ein Fahrrad ausleihen und sich damit auf die Straßen wagen. Man fühlt sich schon fast wie ein Einheimischer.

Oh Hoi An, du hast es mir wirklich leicht gemacht dich zu lieben.

Von Hoi An aus ging es weiter nach Nha Trang, wo wir uns zwei Tage eine "Auszeit" von der Auszeit nahmen. Nha Trang hat meiner Meinung nach auch nicht viel zu bieten, genauso wie Danang. Auch wenn ich nicht der Typ bin, der sich tagelang an den Strand legen kann, tat es gut sich in Nha Trang gar nichts anzuschauen und am Strand mit einer guten Lektüren einen ganzen Tag zu verbringen.
Nach Nha Trang neigte sich unser Urlaub dem Ende zu und es ging nach Saigon, unserer letzten Stadt in Vietnam.


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