Dienstag, 12. Dezember 2017

Halong Bucht

Nach zwei Tagen im lauten, chaotischen Hanoi ging es in die Halong Bucht, meinem persönlichem Highlight. Eins der sieben Weltwunder und dem vermutlich touristischsten Ziel in Vietnam. Ja, es ist überlaufen und ja, man hat um sich herum noch mindestens zehn andere Gruppen aber es ist unglaublich beeindruckend. Diese riesigen Kalkfelsen, kurz vor der Küste, neben den man sich einfach nur sehr klein fühlt lohnen sich auf jeden Fall.

Die Fahrt von Hanoi nach Halong dauert vier Stunden, dabei sind es nur gute 170 Kilometer. Vorbei an kleinen Dörfern, die zwischen Reisfeldern liegen, konnte man sehen, dass in Vietnam die Uhren anders ticken. Meinetwegen hätten wir auch diesen Weg einen ganzen Tag brauchen können und ein paar mehr Stops, als an dem kleinen Rasthof. 
Angekommen ging es mit einem Motorboot dann auf unser Schiff, einem kleinen Kreuzfahrtschiff mit 10 Kabinen, von Halong Phoenix Cruises.
Hier lernten wir auch die anderen Mitreisenden kennen. Alles sehr nette Leute, eine gemischte Gruppe aus ganz Europa und irgendwie waren auch typische Klischees mit an Board. Ein französisches Paar, das kein Wort Englisch kann und ein englisches Ehepaar, die auf ihren Afternoon Tea bestanden haben und dem Kellner erklärt haben wie er ihren Tee zubereiten soll. Fast so lustig, wie das deutsche Rentnerpaar letztes Jahr in Abu Dhabi.

Auf dem Schiff gab es erst mal einen Begrüßungsdrink, bevor das Mittagessen serviert wurde. Generell überall wo wir in Vietnam eingecheckt haben, gab es in einen Welcome- Saft. Daran können sich deutsche Hotels gerne mal ein Beispiel nehmen. Einfach beim Check In ein Glas Saft anbieten, das macht direkt schon viel aus.
Das Mittagessen bestand aus einer reichhaltigen Auswahl an Fisch und Meeresfrüchten, sowie auch das Abendessen und das Mittagessen am zweiten Tag.
Auch wenn alles gut geschmeckt hat- ein Freund von Meeresfrüchten werde ich wohl nie werden. 

Der erste Programmpunkt war eine Kanufahrt oder Alternativ mit dem Bambusboot durch den Loun Cave. Sehr überlaufen, eigentlich schade. Denn der Loun Cave ist landschaftlich sehr schön. Also generell die gesamte Halong Bay mit den Kalkfelsen, die wie Dracheneier aus dem Wasser stechen.
Wo wir auch beim Thema wären: Drachen - denn auch hier haben die Vietnamesen eine ganz spezielle Erklärung wie die Bay entstanden ist.
Der Legende nach soll ein Drache in den Bergen gelebt haben. Als er dann ins Meer lief zog er mit seinem Schwanz Täler in das Land. Das Land wurde überflutet und er verschwand im Meer.
Irgendwie find ichs ja süß, was sie sich alles so ausdenken.

Noch ein kleiner Funfact am Rande: offiziell hat die Halong Bay 1969 Kalkfelsen - natürlich sind es deutlich mehr. Wie viele genau weiß man gar nicht. Aber man wählte bewusst die Zahl 1969, da Ho Chi Minh in diesem Jahr starb.

Nach dem Cave ging es nach/auf Ti Top Island, eine kleine Insel von deren höchsten Punkt man einen wunderschönen Blick über die Bay hat. Aber auch wieder sehr überlaufen.
Ich will mich jetzt nicht beschwere, denn ich wusste ja was auf mich zukommt.

Die Insel wurde nach einen Russischen Offizier benannt, der eigentlich Titov hieß, und Onkel Ho mit ihm hier war. Unser Guide hat uns die Geschichte erzählt, so genau erinnere ich mich allerdingd nicht mehr. Ich war gedanklich noch bei der Drachenlegende.
Nach Titop kam der entspannte Teil des Abends: es ging zurück auf unser Schiff und es gab Abendessen.
Nach einer sehr leckeren Mahlzeit saßen wir alle noch zusammen, haben etwas getrunken und einige waren Tintenfisch angeln. Leider ohne Glück, denn momentan ist keine Tintenfisch-Saison.

Nach zwei Tagen Hanoi war die Halong Bucht die willkommene Erholung und pure Entspannung. Sehr leise und sehr idyllisch. Ich war so froh, dass wir uns gegen eine Tagestour und für eine Nacht auf dem Schiff entschieden haben. Allein mit den jeweils 4 Stunden Fahrt hätten wir die Zeit niemals genießen können.

Diese Nacht war die Erste, in der ich komplett durchgeschlafen habe, danach war mein Jetlag weg und ich wurde nicht mehr Mitten in der Nacht wach (weil ich Hunger hatte). Am nächsten Morgen bin ich kurz vor Sonnenaufgang aufgewacht und hatte so die Möglichkeit einen der schönsten Sonnenaufgänge beobachten.
Im Vergleich zum Tag davor war der Himmel richtig klar, die Sonne hat sich im Wasser gespiegelt und der Morgennebel hat die hinteren Felsen eingehüllt.

Nach dem Frühstück ging es in die Sung Sot Höhle, auch "amazing" oder "surprising cave" genannt. Diese Höhle ist eine der wenigen entdeckten Höhlen, die auch begehbar sind. 
In der Tropfsteinhöhle findet man eine Vielzahl an Steinfiguren, die so durch Kalkablagerungen natürlich geformt wurden. Es ist sehr erstaunlich, zu was die Natur alles fähig ist. Mit diesem Programmpunkt neigte sich unsere Tour zum Ende und es wurde Zeit für das Mittagessen, während wir wieder Richtung Land fuhren.
Vor dem Mittagessen gab es noch einen kleinen "Kochkurs" in dem uns gezeigt wurde wie man Frühlingsrollen herstellt. Ich bin nun ein Pro was das Rollen von Frühlingsrollen angeht.


An Land angekommen ging es wieder vier Stunden Richtung Hanoi und von Hanoi aus dann am nächsten Tag nach Hue- aber dazu mehr nächste Woche.




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