Viele denken bei Huntsville an das Gefängnis, in dem Hinrichtungen ausgeführt werden. Dabei handelt es sich bei diesem Huntsville um das in Texas.
Das Huntsville in Alabama ist bekannt für das Space and Rocket Center. Hier wurden, mit Wernher von Braun, die Saturn- Raketen entwickelt und die Apollo Missionen geplant. Auch wenn hier die Raketen entwickelt und Apollo Missionen geplant wurden, wurde von hier aus nichts ins All geschossen. Der Grund dafür ist recht einfach: Huntsville ist zu weit im Landesinneren, Houston und Orlando dagegen direkt am Meer. Falls was passieren sollte bei einer Raketenzündung, wäre der Schaden geringer. So zumindest der Plan der Amis.
Zuerst haben wir eine Tour durch das Museum bekommen, in dem man original Raumanzüge, Raumkapseln, sogar eine komplette Rakete, besichtigen kann. Übrigens mal wieder ein Superlativ: Das Space and Rocket Center ist das weltweit größte Museum zum Thema Raumfahrt. Was ich persönlich sehr cool finde, dass man mehrtägige Camps buchen kann und Weltmissionen simulieren kann. Es werden verschiedene Schwierigkeitsgrade angeboten, für Familien, Schulen oder Firmen. Das wäre mal ein Teamausflug.
Weil das eine Inforeise war, um das Produkt "Lufthansa" kennen zu lernen, hatten wir einen kurzen Workshop rund um die Lufthansa. Das ist jetzt alles nicht so interessant, um hier auch etwas zu erwähnen. Wirklich toll war, dass dieser Workshop in genau DEM Raum, an DEM Tisch statt fand, an welchem die Apollo Missionen geplant wurden. Merkt euch bitte für bis zum Ende am vom Absatz in welchem Raum wir waren, das ist Teil der Pointe.
Dass die Räume in den USA für uns Europäer überklimatisiert sind, daran hatte ich mich nach fast einer Woche USA gewöhnt. Aber dieser Raum wurde in einen überdimensionalen Kühlschrank verwandelt. Selbst den Amis war zu kalt und wir saßen in unserem dicken Hoodies da.
Nur die Klimaanlage runterstellen ging nicht - weil der Einzige, der die Klimaanlage bedienen kann im Urlaub war. Aber Leute ins All schicken können. Ja ich halte das für sehr ironisch.
Wobei Botanischer Garden hier etwas komplett anderes heißt, wie man vielleicht annehmen mag. Der Botanical Garden ist durch ein paar Damen entstanden, die sich gedacht haben "warum haben alle Städte einen Garten, nur wir nicht?" So haben sie mit der Stadtverwaltung in Huntsville gesprochen, haben ein Grundstück gekauft und dann eine Parkanlage komplett in Eigenregie angelegt. Eine von vielen tollen Geschichten, die mir auf der Reise durch Nord- Alabama begegnet sind.
Wer jetzt allerdings bei dem Begriff "Botanischer Garten" Tropenpflanzen und preisgekrönte Lilien denkt, liegt hier falsch. Vielleicht hat es preisgekrönte Pflanzen, das weiß ich nicht, aber der Botanical Garden ist eher eine Parkanlage, wie man in Deutschland zur Bundesgartenschau anlegt.
Auch wenn man hier keine tropischen Pflanzen findet, findet man hier das größte Schmetterlingshaus in den USA.
Ich habe auch gelernt, dass man bei Schmetterlingen die Flügen anfassen kann. Wenn man weiß wie, persönlich würde ich mich das nicht trauen.
Schmetterlinge zerfallen nicht, wenn man die Flügel berührt.
Gegründet 1897 findet man im Harrison Brothers alles, was das Herz begehrt. Nostalgische Haushaltswaren, Süßigkeiten, Dekoartikel und vieles mehr. Man betritt den Laden und wird sofort in die 50er Jahre zurück versetzt. Dieser Laden ist eine Mischung aus Museum und tatsächlicher Shop.
Die unteren Regale sind mir Artikeln gefüllt, die man auch erwerben kann. Die oberen Regale und die Vitrinen sind mit Originalen bestückt.
Mein persönliches Highlight ist die alte Registrierkasse, die auch noch benutzt wird.
Im Anschluss ging es in den Twickenham Histroric District, um Südstaaten - Villen zu besichtigen.
Besichtigen ist vielleicht das falsche Wort, denn diese Häuser sind bis heute bewohnt. Und weil man nicht einfach mal anklopft "ja, Hi, wir wollen uns mal Ihr Haus anschauen" sind wir mit unserem Bus vorbei gefahren und haben einen kurzen Einblick bekommen wer früher in dieser Gegend gewohnt hat. Wie so ein Haus von Innen aussieht, haben wir aber auch schon in Muscle Shoals bei Helen Keller gesehen.
Damit war unser letzter Tag in den USA auch schon fast zu Ende. Wir gingen noch ein letzes Mal etwas essen und am nächsten Morgen, den 3.10., ging es dann von Huntsville drei Stunden lang nach Atlanta. Von Atlanta hatten wir einen Rückflug nach Frankfurt. Kaum zu glauben wie schnell so eine Woche vorbei gehen kann.
Jetzt geht es für mich weiter Richtung Osten nach Vietnam. Ab Dezember dürft ihr euch also auf Berichte und Bilder aus dem Land des Ho Chi Minh freuen.
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