Sonntag, 15. Oktober 2017

Atlanta

Ich war immer der Meinung, dass meine erste Reise in die USA nach New York gehen würde. Nicht, dass mich die USA besonders gereizt hätte oder sie diese Faszination auf mich ausgeübt hat, mit der viele die USA als Sehnsuchtsziel beschreiben- das konnte ich alles nicht teilen. Und auch nach der Reise muss ich sagen: Die USA hat mich nicht so ganz gepackt. Trotzdem weiß ich, dass ich irgendwann noch nach New York reisen werde, denn diese Stadt steht auf meiner Bucketlist. Einmal im Leben am Timessquare stehen, einmal im Leben ein Musical am Broadway sehen.

Und doch muss ich sagen: es war eine echt schöne Reise, mit netten Menschen, tollen Erlebnissen, vielen Highlights. UND: die erste Reise auf der nichts, aber auch nichts, schief gegangen ist. Zumindest nicht bei mir.
Ich hatte das Glück aus über 5000 (!) Bewerbern für eine Inforeise mit Lufthansa ausgewählt worden zu sein. Einer der vielen schönen Seiten meines Berufes, dass man manchmal Glück hat und eine Inforeise machen darf. Am 27. September hatten wir zuerst einen Tag in Seeheim, um uns als Gruppe zu finden, und am 28. ging es dann nach Atlanta.Vor der Einreise hatte ich, trotz gültigem ESTA, Bammel.
Im Nachhinein war es nur halb so schlimm; aber trotzdem die schlimmste Einreise, die ich je hatte. Während in anderen Länder die Beamten hinter dem Schalter meistens gut gelaunt oder in einem gewissen Maße desinteressiert sind, hatte ich hier das Gefühl als hätte ich irgendwas falsch gemacht. Zum Vergleich: in Australien hatte ich das Formular falsch ausgefüllt und durfte trotzdem einreisen; hier war das Einreiseformular richtig ausgefüllt und trotzdem hatte ich Angst, dass man mich postwendend in den nächsten Flieger nach Deutschland setzt.
Nach 10 Minuten intensiven Verhörs hatte ich dann aber endlich einen Stempel im Pass.
So "schlimm" ich die Einreise fand, umso entspannter war die Ausreise. Ich habe an der Sicherheitskontrolle ein High Five von den Leuten bekommen, weil sie nichts gefunden hatten. Die waren gut gelaunt. So nett habe ich die Sicherheitsleute in Frankfurt noch nie erlebt.
Auf dem Weg vom Flughafen zum Hotel begrüßte uns die Skyline von Atlanta. Sehr beeindruckend, so eine rießige Skyline zu sehen. Bis auf Frankfurt fällt mit keine deutsche Großstadt ein, die auch so viele Wolkenkratzer hat. Für mich hat es jedes Bild erfüllt, dass ich von einer US- amerikanischen Großstadt und deren Stadtbild im Kopf hatte. Die breiten Straßen, die hohen Häuser, nur die Autos sind vielleicht nicht ganz so groß wie ich gedacht habe - ja ich kannte die USA bis jetzt nur aus dem Fernsehen und habe da auch viele Bilder im Kopf gehabt. Trotz Großstadt ist Atlanta aber super entspannt und strahlt etwas gemütliches aus. Perfekt für meine erste Begegnung mit den USA. Sie hätte nicht besser sein können.

Kleiner Funfact am Rande: alle Südstaatler, die ich getroffen habe, haben die beiden "T"s in "Atlanta" verschluckt und es klingt wie "Alana".
Ach ja, es tut mir Leid, wenn die Bilder unterschiedliche Qualität haben. Verpeilt wie ich dann doch bin, musste ich einen kompletten Tag mit dem Handy fotografieren weil ich den Akku meiner Kamera über Nacht geladen habe und morgens bei Abfahrt vergessen habe den Akku wieder in die Kamera zu stecken. Das wirklich Traurige: ich habe das Ladegerät aus der Steckdose genommen, den Akku in der Hand gehabt...und dann aufs Bett geworfen.

Angekommen im Hotel ging es dann direkt nach dem Einchecken zum Ponce City Market. Der Ponce City Market ist, neben den Markthallen in New York, Seattle und -ich glaube Chicago war die Vierte-, einer der größten historischen Markthallen in den USA.
Der Ponce City Market ist ein historisches Gebäude, in dem sich früher ein Warenhaus befand. Heute sind in dem Gebäude viele Geschäfte aber auch Büros und Wohn- Appartements untergebracht.
Das Herzstück ist die Food Hall, in dem sich eine Vielzahl an Restaurants mit den verschiedensten Küchen aus aller Welt befindet.
Wir haben dann bei einem Mexikaner gegessen und danach ging es dann für alle ins Bett. Auch wenn der Hinflug in der Premium Economy stattfand, war es doch ein sehr langer Tag. Und die nächsten Tage sollten wir unsere Kraft brauchen.



Für mich war am nächsten Morgen, dank Jetlag, die Nacht bereits um 4 Uhr vorbei. Frühstück gab es um 8 Uhr. Jetlag ist schon was sehr feines...nicht.
Nach dem Frühstück ging es dann Richtung Downtown zum Hauptsitz von CNN. Dort haben wir eine 50- minütige Tour durch das Gebäude gemacht.
Es ist super interessant mal einen Blick hinter die Kulissen eines Nachrichtensenders zu werfen. Zu sehen wie Nachrichten entstehen, wie viele Leute an einer Sendung beteiligt sind, wie entschieden wird was wichtig ist und was weniger interessant.
Ich werde mich auch nicht mehr darüber beschweren, wenn ich mal länger als 8 Stunden im Büro sitzen muss. Die Leute bei CNN sitzen nachts und am Wochenende stundenlang in einem dieser rießigen Großraumbüros, nur um aktuell zu bleiben. Unser Großraumbüro ist übrigens nichts gegen das bei CNN. Da sitzen um die 100 Leute in einem Raum, bei uns sind es nur 20. Vielleicht ist das aber auch typisch amerikanisch?

Da in Atlanta Downtown die meisten Attraktionen fußläufig erreichbar sind, ging es nach CNN zum Georgia Aquarium.
Das Georgia Aquarium war zu seiner Eröffnung das größte Aquarium der Welt. Momentan beansprucht diesen Titel das Aquarium in Dubai - wer hätte es gedacht. Somit ist es "nur noch" das größte Aquarium in den USA.
In dem Aquarium finden sich über 100.000 Lebewesen, man kann locker einen halben Tag hier verbringen kann. Vielleicht auch einen ganzen Tag.
Wer also mal in Atlanta sein sollte und etwas Zeit hat- schaut euch das Aquarium an.
Da unser Programm sehr vollgepackt war, hatten wir weitaus weniger Zeit. Schade eigentlich.
Normalerweise bin ich kein großer Freund von Aquarien und Zoos, da in den Meisten die Tiere in viel zu kleinen Gehegen gehalten werden.
In diesem Aquarium sind die Becken riesig und es gibt verschiedene Themenwelten. Unter anderem Belugas, Walhaie und Mantarochen.
Der Beluga war richtig knuffig, die Walhaie und die Mantas sehr beeindruckend. Ich bin ja eh nicht besonders groß, aber wenn so ein riesiger Fisch an einem vorbei schwimmt, fühlt man sich richtig klein.

Direkt gegenüber des Aquariums befindet sich die World of Coca Cola. Die World of Coca Cola ist wohl das "Must-see" in Atlanta, da keine andere Marke die Stadt so geprägt hat. Die World of Coca Cola ist kurz gesagt eine riesige Ausstellung mit verschiedenen Kunstwerken, die in irgendeinem Bezug zu der Marke stehen. Im ganzen Gebäude verteilt stehen ca 1,60m große Flaschen, die von Künstlern aus aller Welt gestaltet wurden. Meine Lieblingsflasche ist die Neuseeland- Flasche, auch wenn es nicht die Bunteste ist :) Das Highlight ist allerdings der Tasting Room. Hier kann man über 100 verschiedene Sorten aus aller Welt probieren; Guarana aus Brasilien, Mezzo Mix aus Deutschland (scheinen die Amis nicht zu kennen), verschiedene Softdrinks aus Afrika, blaue Melonenfanta aus Japan und viele weitere abgefahrenen Sorten. Manche schmecken, andere sind eher gewöhnungsbedürftig.


Mit einer Sache noch möchte ich diesen Post abschließen:
In Atlanta stehen, überall in der Stadt verteilt, bunte Klaviere, die dazu einladen ein Ständchen darauf zu spielen. Meine Fähigkeiten auf dem Klavier beschränken sich dann aber doch eher nur auf "Alle meine Entchen". Hinter diesen Pianos steht die Organisation "Pianos for Peace", sie haben diese Klaviere aufgestellt mit der Vision durch Musik, Bildung und Kunst Weltfrieden zu erreichen. Musik ist überall, seien es nun die Klaviere oder auch die Straßenmusiker.
Atlanta war eine super Erfahrung, als USA Einstieg vielleicht die perfekte Stadt für mich. Noch viel genialer war aber das "Landleben" oder auch "the southern living". Mehr dazu nächste Woche.

Unser toller Bus, der uns durch Atlanta gefahren hat
Buckhead District

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