Neben den megamodernen Städten wie Dubai und Abu Dhabi gibt es auch noch die kleine Schwester Sharjah (ausgesprochen "Sartscha").
Aus diesem Grund sollte man entweder viel Zeit für die nur 10 Kilometer einplanen oder bei Zeiten los fahren, so wie wir.
Nachdem wir bereits ein paar Tage in Dubai verbracht hatten, war es an der Zeit sich auch die andere Seite der Vereinigten Arabischen Emirate anzuschauen. Sharjah war hier eine echt willkommene Abwechslung.
Weiter ging es zum islamischen Museum in Sharjah. Auf dem Weg dahin erzählte uns unser Fahrer, dass es in Sharjah keine öffentlichen Badestrände gibt, Alkohol strengstens verboten ist und eben dass hier noch die Scharia herrscht.
Dadurch, dass wir nur zu Zweit auf der Tour waren, hatte unser Guide sehr viel Zeit für uns. Das war schon sehr cool. Die Tour haben wir bei Get your Guide gebucht und bis jetzt haben wir nur gute Erfahrungen gemacht. Sogar Buchungen für den nächsten Tag waren kein Problem.
Im Museum angekommen, begleitete unser Guide uns ins Museum hinein und ging mit uns in den ersten Ausstellungsraum. Dort erklärte er uns die fünf Säulen des Islams und wie diese zusammenhängen.
Ohne die erste Säule "Das Glaubensbekenntnis" geht gar nichts. Wenn man diese nicht verinnerlicht hat, ist man kein Muslim - macht auch irgendwie Sinn. Die anderen vier Säulen "Almosen", "Fasten", "Pilgerfahrt" und das "fünfmalige tägliche Gebet" ergeben sich dann. Natürlich sind sie nicht weniger wichtig als die erste Säule.
Das Museum ist echt schön mit der hohen Decke und den vielen Bögen. Auf der einen Seite wird der Islam an sich erklärt, auf der anderen Seite des Ganges über wissenschaftliche Errungenschaften der arabischen Welt.
Auf der "Islamischen Seite" sind verschiedene Modelle verschiedener Moscheen, darunter auch die Hagia Sophia in Istanbul oder die Mezquita in Cordoba, und ein Stück der Verkleidung der Kaaba in Mekka ausgestellt.
Auf der "Wissenschaftlichen Seite" wird über die astronomischen Erkenntnisse, Agrarbau und Medizin in der arabischen Welt berichtet.
Mein persönlicher Höhepunkt der Tour war der Besuch auf dem Souk. Irgendwie sind alle Souks gleich und trotzdem ist dieser anders.
Das fängt bei der Markthalle an und endet bei den Verkäufern.
Auch die Verkäufer sind weit aus weniger aufdringlich wie in Dubai. Und ich hatte nicht das Gefühl, dass sie von vorne weg versuchen einen über den Tisch zu ziehen.
Ich wollte mir einen Kühlschrankmagneten kaufen und hatte mich schon drauf eingestellt, dass der Verkäufer mir sagt, dass dieser um die 15-20 Euro kosten würde. Aber nein, auf die Preisfrage antwortet der Verkäufer nur mit " 10 Dirhams" (entspricht ca 2,50€). Natürlich hätte ich versuchen können noch weiter zu handeln und hätte am Ende den Magneten für weniger bekommen aber ich hatte nicht die Muse zu feilschen, da ich den Preis als recht fair empfunden habe.
Auch mal nur einfach Sachen anschauen war kein Problem. Man wurde nicht zum Kauf genötigt, nur weil man sich einen Schal mal eine Minute zu lange angeschaut hat.
Am Ende sind dann aber doch drei Schals in der Einkaufstüte gelandet. Ich meine, mein Schal- Sammel- Tick muss ja auch im Urlaub befriedigt werden.
Die Waren bestanden neben dem üblichen Touristenkitsch auch aus jeder Menge Antiquitäten. Sehr lustig war es zwischen alten Teekannen und Öllampen auch einen alten Medion Plattenspieler zu finden.
Aber zum Glück waren wir ja auf der Gegenseite unterwegs. Der Weg nach Dubai war frei.
Und nochmal fiel mir auf wie anders Sharjah ist. Man strebt nicht nach Superlativen, eine Skyline ist nicht wirklich vorhanden.
Ich kann jedem empfehlen auch einen Tagesausflug nach Sharjah zu unternehmen und die Stimmung der Stadt auf sich wirken zu lassen. Nach dem hektischen Dubai kann man in Sharjah runter kommen und auch die andere Seite der Vereinigten Arabischen Emiraten kennen lernen.
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