Samstag, 1. November 2014

Tallinn 2014

Man mag schon meinen, dass ich einen Tick für nördliche Länder in den kalten Monaten habe. Dabei sind die Buchungen meist eher spontan und ich eigentlich kein Freund von Kälte.
Allerdings haben genau diese Länder in den Herbst- und Wintermonaten ganz besondere Reize:
die Touristenmassen sind weg, die Lichtverhältnisse aufgrund der tiefen Sonne besonders und es regnet weniger als in Deutschland.
Tallinn, Estlands Hauptstadt, hat wohl eine sehr bewegte Geschichte hinter sich.
Zuerst dänische Herrschaft, dann deutsch, schwedisch und russisch, zwischendurch unabhängig und dann sowjetisch, bis es dann 1990 wieder unabhängig war.
Diese Stadt hat durch die sehr gut erhaltene mittelalterliche Altstadt einen ganz besonderen Zauber.
Bevor man die Altstadt betritt, wird man von der "dicken Margareta", dem alten Wehrturm, begrüßt.
Schreitet man an dem alten Wehrturm vorbei, durch das Stadttor, wird man direkt in eine andere Zeit versetzt.











Einen besonderen Blick über Tallinn hat man vom Toompea, dem Burgberg. Von dort oben hat man einen wundervollen Blick über die roten Dächer Tallins bis hin zum Hafen, wo regelmäßig Fähren aus Finnland anlegen.


Die Alexander- Newsky- Kathedrale ist wohl eines der markantesten Bauwerke der russischen Präsenz. Während im zweiten Weltkrieg die Altstadt von den Russen bombardiert wurde, blieb die Kathedrale unberührt zur Demonstration der Stärke.


Auf dem Wollmarkt entlang der Stadtmauer werden handgestrickte Pullover, Mützen, Schals, Handschuhe, Ponchos und Socken angeboten mit nordischen Mustern angeboten. Ich habe mir da meine Lieblingssofasocken, mit Rentiermuster, dort gekauft.
Besonders sehenswert ist der alte Kanonenturm Kiek in de Kök. Von diesem Turm hat man Zugang zu den Bastionsgängen unter der Stadtmauer. Von den Bastionsgängen habe ich leider keine Fotos, da man für die Kamera eine Art Extraeintritt hätte zahlen müssen.
In den Bastionsgängen wird man durch die Geschichte Tallinns geführt, vom Mittelalter bis Heute.
Im Mittelalter dienten die unterirdischen Gänge als Gefängnis und Munitionslager, im zweiten Weltkrieg als Luftschutzbunker, in den 90ern als Versteck der Punkbewegung und in den 00er Jahren den Obdachlosen als Unterschlupf. Bei den Obdachlosen gab es regelrechte Kämpfe um die Gänge.

Auf der anderen Seite der Stadtmauer, direkt über dem Wollmarkt, kann auf der Stadtmauer entlanglaufen.


Das neue Zentrum dagegen ist grau, unspektakulär und voller Hochhäuser mit dem sowjetischen "Charme".
Zum Schluss möchte ich euch noch das älteste Cafe in Tallinn empfehlen. Das Cafe Maiasmokk verkauft eine sehr gute heiße Schokolade und sehr leckere Kuchen. In diesem Cafe fühlt man sich wie in einem russisches Märchen.

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