Montag, 20. Januar 2020

Elephant Valley Chiang Rai

Der schönste Tag des Urlaubes war der Besuch im Elephant Valley Chiang Rai.
Ich bin kein Freund von Zoos oder Zirkussen, da die meisten Zoos oder Zirkusse nicht artgerecht halten. Auch viele Elefantencamps in Süd-Ost-Asien, die mit "artgerechter Haltung" werben, betrachte ich kritisch. Die meisten meinen damit, dass man die Elefanten, während einer Tour durch ihr Camp, nicht reiten wird. 
Aber viele dieser Camps bieten an, dass man mit den Elefanten baden kann.
Meiner Meinung nach wird der Begriff "Elephant Sanctuary" in diesen Fällen missbräuchlich verwendet. Er soll den Touristen das Gefühl vermitteln, dass es sich hier um Auffangstationen zum Tierschutz handelt. Und vielleicht handelt es sich bei diesen Elefanten auch um Tiere aus Arbeitsverhältnissen aber irgendwie...ich weiß nicht.
Sind wir man ehrlich: Elefanten sind Wildtiere und sollten daher eigentlich auch möglichst wenig Kontakt zum Menschen haben.

Aus diesem Grund war es mir im Vorfeld besonders wichtig mich ausführlich über solche Organisationen zu erkundigen. Viele Camps kamen einfach nicht in Frage, da sie meinen Vorstellungen nicht gerecht wurden. Wären wir nicht auf das Elephant Valley in Chiang Rai gestoßen, hätten wir auch nicht in Erwägung gezogen so ein Camp überhaupt zu besuchen.

Das Elephant Valley ist eine Organisation aus Kambodscha mit dem Ziel Arbeitstiere oder auch Tiere die bislang zur Bespaßung von Touristen da waren wieder in die Natur einzugliedern.
Durch die thailändische Gesetzgebung ist es für sie leider nicht möglich Spendenaktionen zu veranstalten oder auch generell Spenden zu akzeptieren. Daher müssen sie sich über Touristen finanzieren. Jeden Bath, den sie mit ihren Touren erwirtschaften, kommt der Organisation und damit den Tieren zu Gute.
Hierbei ist es Ihnen wichtig viel Abstand zwischen den Tieren und den Besuchern zu wahren. Mindestens 15 Meter, da sie versuchen die Tiere von den Menschen zu entwöhnen und auch zur Sicherheit der Besucher. Es handelt sich ja immer noch um ein Wildtier handelt und sind unberechenbar.

Den einzigen Kontakt zwischen den Touristen und Elefanten kommt bei einen kleinen Bananensnack zustande.
Das hat den Hintergrund, dass die Elefanten es noch gewohnt sind von Menschen gefüttert zu werden und es Zeit braucht den Dickhäutern dies abzugewöhnen.
Nur die Touristen dürfen die Elefanten füttern, da Elefanten es sich merken wer ihnen Futter gibt und wer nicht. Würden die Elefanten ihre Snacks von den festen Mitarbeitern bekommen, würde dies den Prozess der Entwöhnung erheblich erschweren. Elefantengedächtnis eben.
Mit ihren Touren wollen die Mitarbeiter nicht nur auf ihre Arbeit aufmerksam machen, hauptsächlich möchten sie ein Bewusstsein für diese sensiblen Dickhäuter schaffen.
Wusstet ihr zum Beispiel, dass es verschiedene Trompetenlaute gibt, die unterschiedliches Aussagen? Geht der Ton hoch, fragt der Elefant etwas. Oder dass das Wackeln mit den Ohren bei asiatischen Elefanten eine andere Bedeutung hat als bei afrikanischen Elefanten? Während bei afrikanischen Elefanten das Wackeln mit den Ohren eine Drohgebärde und eine Zeichen für Aggressivität ist, drückt der asiatische Elefant damit Freude aus.

Die Entwöhnung findet in mehreren Phasen statt, da die Elefanten die kommen zuerst lernen müssen wieder "Elefant zu sein". Das fängt mit dem Essen und Schlafen an, geht über Rudelverhalten bis hin zu Badeverhalten.
Von Anfang an lassen sie nur einen Mitarbeiter mit den Elefanten zusammenarbeiten. Jeder Elefant hat seinen eigenen Mahmoud, so etwas wie einen Elefantensitter. Anfang badet dieser Mahmoud seinen Elefanten noch täglich und ist der einzige der sich dem Tier dauerhaft nähern darf. Die Mahmouds sind 24 Stunden/ 7 Tage die Woche für Ihre Elefanten da, leben zum Wohle der Tiere getrennt von ihren Familien.
Ist der Elefant dann wieder soweit selbstständig um in der Natur überleben zu können, wird er in ein Naturreservat überführt und der Mahmoud schaut mit der Zeit immer weniger nach dem Tier bis er das Tier nur noch aus der Ferne beobachtet.

Die Tiere werden nicht wieder in die freie Wildbahn entlassen, da sie bei den freilebenden Rudeln keinen Anschluss finden würden und um die Tiere vor Wilderern zu schützen.

Ich finde die Arbeit des Elephant Valley wunderbar und absolut unterstützenswert. Wer also in Chiang Rai ist sollte sich das Camp auf jeden Fall anschauen. Man hat nicht nur eine wunderbare Zeit, sondern bekommt auch noch ein sehr leckeres nordthailändisches Mittagessen.

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