Jede Bevölkerung hat seine eigenen Vorstellungen von Wellness. So auch die Taiwanesen.
Die setzen sich zum Beispiel sehr gerne in Thermalquellen. In einem Resort, beim Yangmingshan NP, in Beitou kann man in diesen Quellen baden.
Man wählt zwischen einem öffentlichen Pool oder kleinen privaten Bädern.
Wir haben uns für ein kleines privates Bad entschieden.Man wählt zwischen einem öffentlichen Pool oder kleinen privaten Bädern.
Es gibt einen Warmwasserhahn, dessen Wasser direkt aus den Quellen kommt. Dementsprechend ist es nicht nur heiß, sondern riecht auch sehr schwefelig.
Dieser fieße Schwefelgeruch hängt sich auch richtig in die Badeklamotten rein. Mein Bikini riecht immernoch schwefelig.
Dann gibt es noch einen Kaltwasserhahn, der mit "normalen" Wasser versorgt wird. Mit dem kalten Wasser wäscht man sich auch nach dem Bad in dem heißen Wasser wieder ab.
Das heiße Schwefelwasser reinigt porentief und macht auch eine super weiche Haut. Das kalte Wasser danach belebt das ganze und bringt den Kreislauf in Schwung.
Die öffentlichen Pools sind gesellschaftliche Treffpunkte, bei denen es auch um sehen und gesehen werden geht. Meinte zumindest Dany, unser Guide im Yangmingshan NP.
Die sonst so schüchternen Asiaten ziehen bei den Thermalquellen übrigens am liebsten blank.
Ich habe ja schon die Erfahrung gemacht, dass chinesische Massage im ersten Moment nicht besonders angenehm sind aber so etwas wie die "Health Stick Massage" habe ich noch nie erlebt.
Man wird mit einem Bündel aus dünnen Stäbchen geschlagen und das soll dann Verspannungen lösen.
Nun ja, mein Schnitzel zu Hause klopfe ich ja auch dass es schön zart wird.
Was sehr interessant war, dass meine Masseuse doch einiges diagnostiziert hat: zum Beispiel dass mir die Schultern schmerzen und ich in den letzten Tagen sehr spät ins Bett gekommen bin.
So ganz wie das funktioniert wollte sie mir allerdings nicht verraten.
Am unangenehmsten waren die Schläge auf den Kopf. Die Schultern und den Rücken haben sogar wirklich etwas gebracht, auch wenn meine Verspannungen leider nicht ganz gelöst sind.
Vielleicht hat sie auch nur mein Hüpftgold etwas weggeklopft.
Wo wir schon beim Thema Schnitzel sind: In Taiwan gibt es auch noch die traditionelle Messermassage.
Kein Witz, man wird mit (stumpfen) Messern massiert. Oder vielleicht trifft der Ausdruck weich geklopft es eher.
Zuerst wird man mit den Händen massiert - immer wieder erstaunlich welche Kräfte in den zarten Händen der zierlichen Asiatinnen stecken- und dann wird zum Messer gegriffen.
Mit den Messern wird dann über Kopf, Schultern und Rücken geschlagen.
Zum Abschluss gibt es nochmal eine Massage mit den blanken Händen und eine Tasse Tee um Geist und Seele zu vereinbaren.
Ich muss sagen, auch wenn die Messer nicht besonders angenehm sind und ich trotzdem Angst hatte, dass sie mich schneidet hat es tiefe Verspannungen gelöst. Jetzt weiß ich aber definitiv wie es meinem Schnitzel geht. Und so unter uns: Skurill (auch wenn dies vielleicht der falsche Ausdruck ist) finde ich das immernoch.
Wellness auf eine andere Art sind die ganzen Beauty- Produkte, die es zu kaufen gibt. Von Massagerollen für zu Hause bis hin zu irgendwelchen Beautymasken- aber ich habe auch ein Deutsches Reformhaus in Taipei gefunden mit ganz vielen Produkten "Made in Germany". Hauptsächlich werden irgendwelche Vitamintabletten und Em-Eukal verkauft. Aber auch China Öl.
Und das finde ich wirklich lustig. Für die, die China Öl nicht kennen, das ist Pfefferminzöl.
Die Verkäuferin war ganz begeistert davon, dass Deutsche in ihren Laden rein kommen. Sie persönlich war noch nie in Deutschland und hatte eigentlich auch keinen Plan davon, was genau sie das so verkauft. Wir sind dann erstmal die Produktpalette durchgegangen, weil sie wissen wollte ob das alles wirklich Deutsch ist.
Ich war eigentlich auf der Suche nach irgendwas, was meine Mosquitostiche irgendwie lindert. Sie hat mir dann China Öl empfohlen und weil ich aus Deutschland komme, hat sie mir ein zweites Fläschchen geschenkt. Die netten Asiaten halt ;)
Was wirklich helfendes habe ich dann allerdings in einer taiwanesischen Apotheke gefunden. Der Apotheker hat meine Beine gesehen und hat mir direkt eine Salbe hingelegt, bevor ich was gesagt habe. Mensch, da wollte ich eigentlich auf Chinesisch anfangen ihn zu fragen ob er Englisch spricht.
Mit meinen letzten Taiwan- Dollar habe ich mir dann noch die Haare schneiden lassen.
Aufgrund des schwülheißen Wetters, haben meine langen Haare mich genervt und so habe ich mich entschieden mir die Haare schneiden zu lassen.
Selbst der Gang zum Frisör gestaltet sich anders als in Deutschland.
Angefangen beim Haare waschen: Ich wurde zum Waschbecken geführt und zugedeckt. Dann fing die kleine Friseuse an mir die Haare mit drei verschiedenen Shampoos und Spülungen zu waschen. Anschließend folgte eine Kopfmassage.
Ich weiß ja nicht, ob ich die Kopfmassage als angenehm beschreiben wurde. Es wurde sehr stark am Haaransatz gezogen und mein Nacken immer wieder gedrückt. Ich dachte mir noch so, als sie anfing meinen Scheitel entlang zu drücken, "was macht sie denn da?" Da kam dann"it's ok. Just relax". Na gut, gesagt, getan.
Meine Haare sind dann aufgrund der leichten Sprachbarriere etwas kürzer als geplant geworden aber es gefällt mir sehr gut.
Nach dem Schneiden hat sie mir dann noch fast 20 Minuten dann die Haare geföhnt und gestylt- natürlich nochmal mit ordentlich irgendwelche Kuren und Sprays in den Haare, damit sie schön asiatisch glatt werden. Mir war bis dahin gar nicht bewusst, was man alles föhnen kann und wie viel verschiedene Sprays frau benutzen kann damit sich ja nicht die kleinste Locke bildet. Die Friseuse hat vermutlich auch noch nicht so vielen Europäern die Haare geschnitten, sie war ganz angetan von meiner Haarstruktur und von der Haarfarbe.
Die Frisur hat dann übrigens den Flug überlebt, ohne dass man meinen könnte ich hätte eine 18 Stunden Reise hinter mir.
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