Dienstag, 12. November 2019

Madrid

Madrid me mata. Durante los veranos hace mucho calor aquí. (Madrid haut mich um. In den Sommern ist es sehr heiß)

Dieser Satz ist mir noch aus dem Spanisch- Unterricht in der Schule im Gedächtnis hängen geblieben.
Das "Madrid me mata" der Wahlslogan einer Kulturbewegung in den 80er Jahren war, hat das Spanischbuch nicht erwähnt.

Wir dachten, dass wir Ende Oktober noch ein paar Tage unter der spanischen Sonne verbringen könnten und mit Tapas y Vino das Leben genießen.

Tapas hatten wir reichlich, Vino nicht ganz so viel und spanische Sonne etwas weniger. Dafür bin ich mit einer dicken Angina zurück gekommen, die mich hat bangen lassen ob ich die Ausbildereignungsprüfung überhaupt ablegen kann.
Aber genug von den negativen Dingen und zurück zu den schönen Dingen.

Ich mag Spanien sehr gerne.
Die Sprache, die Architektur, das Essen.
Abends in den Tavernen zu sitzen, zwischen den Einheimischen bei Tapas ist für mich Lebensgefühl. Hier zahlt es sich aus, dass ich Spanisch fließend beherrsche. Die besten Lokale sind nämlich nicht entlang der Hauptstraßen ansässig, sondern in den verwinkelten Gassen der Seitenstraßen. Und je weiter abseits der Touristenpfade, desto schwieriger wird es mit Englisch. Hier merkt man doch noch dass Spanien bis vor 30 Jahren eine Diktatur war. 

In den Seitengassen findet man ebenfalls viele kleine Traditionsgeschäfte.
Von Sattlereien, die seit Generationen in familienhand sind, über Hutmacher bis hin zu kleinen Laden die Regenschirme noch von Hand fertigen.



Die wohl größte Sehenswürdigkeit in Madrid ist der Palacio Real, die offizielle Residenz des spanischen Königshauses.
Gut, die spanische Königsfamilie lebt nicht im Palacio Real, sondern in einem anderen Palast vor der Stadt. Der Palacio Real wird nur für Staatsempfänge genutzt.
Auch wir haben den Palast besucht. Ich war sehr beeindruckt. Der Palast ist fast doppelt so groß wie der Buckingham Palast oder Versailles.
Leider darf man im Inneren des Palastes nicht fotografieren, aber ich kann jedem Madrid- Touristen empfehlen sich den Palast mit seinen imposanten Sälen, den aufwendigen Fresken  und den unzähligen Wandteppichen zu besichtigen.


Eine weitere Sehenswürdigkeit in Madrid ist der Tempel von Debod.
Der Tempel von Debod ist ein altägyptischer Tempel, der ursprünglich mal an den Ufern des Nils stand.
Als Anfang der 60er Jahre der Assuan- Staudamm in Abu Simbel gebaut wurde, brachte dies den Tempel in Gefahrt geflutet und damit zerstört zu werden. Die UNESCO rief deshalb international zur Rettung des Tempels auf.
Die ägyptische Regierung ließ den Tempel Stein für Stein abbauen und lagerte die Einzelteile des Tempels in der Nähe des Assuan- Staudamms zwischen. So wie ich das verstanden habe, haben die Spanier sich wohl stark für die Rettung eingesetzt und dafür bekam Spanien den Tempel geschenkt.
Anfang der 70er Jahre wurde der Tempel dann via Alexandria und Valencia verschifft und in Madrid dann Stein für Stein wieder errichtet.

Für Kultur- und Kunstbegeisterte hat Madrid sehr viel zu bieten.
Sei es nun der Palacio Real, das Museo Reina Sofía oder das Museo del Prado. Bis auf den Palast haben wir uns nichts angeschaut. Auch wenn ich mich für Kultur interessiere stresst es mich eine Sehenswürdigkeit nach der nächsten zu besuchen. Ich bin ja schließlich im Urlaub und nicht auf der Flucht. Außerdem lasse ich mich viel lieber treiben. So bekommt man meiner Meinung nach mehr von Land und Leuten mit und ich finde, dass es beim Reisen nicht um "been there-done that" geht.
Es gab Zeiten, in denen saß ich vor jedem Urlaub zu Hause, habe Reiseführer gewälzt und Listen voller Sehenswürdigkeiten geschrieben. Alles mit dem Ziel im Urlaub so viel wie möglich zu sehen uns zu erleben. Mit der Zeit habe ich erkannt, dass die Erholung für mich dabei auf der Strecke bleibt.
Das war es für heute wieder von mir; das Jahr 2019 lassen wir nun in Thailand ausklingen. Hier haben wir eine tolle Route geplant auf die mich schon sehr freue.




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