Samstag, 2. Februar 2013

Rio de Janeiro 2012

Ursprünglich träumte ich von einem Austauschjahr in Brasilien. Ich hatte die romantische Vorstellung jeden Tag am Strand unter Palmen zu verbringen und Samba tanzen zu können.
Aber es kam anders und ich macht mein Auslandsjahr in Paraguay, eine Entscheidung mit der ich bis heute glücklich bin. Und realistisch betrachtet wäre ich vermutlich irgendwie im brasilianischen Hinterland und nicht an der Küste platziert worden.
Als ich 2012 wieder nach Südamerika flog, um Freunde und Gastfamilie in Paraguay zu besuchen, legte ich einen Zwischenstop in Rio de Janeiro ein und besuchte meine damalige Brieffreundin Lorena. 
Die ersten Tage in Rio ging es mir nicht gut. Ich hatte zwar schon Südamerikaerfahrung aber Rio ist anders. So erlitt ich den schlimmsten meines Kulturschock meines bisherigen Lebens.
Rio ist ein Schmelztiegel verschiedener Kulturen und Menschen; Einwanderer, Nachkommen von Sklaven, woher auch immer.
Rio de Janeiro wird in Deutschland auch immer als sehr gefährlich dargestellt. Dies kann ich so nicht bestätigen. Vielleicht hatte ich einen anderen Eindruck, da ich mit einer Einheimischen unterwegs war oder weil ich die Verhaltensregeln in Südamerika kenne, aber ich hatte zu keiner Zeit das Gefühl dass Rio gefährlicher ist als zum Beispiel Mannheim.
Die U- Bahn hat extra überwachte Frauenabteile und die Stadt ist auch nachts sehr gut beleuchtet. Außerdem fängt nachts das Leben in Rio erst nachts richtig an.

Traumstrände Rios
Die zwei bekanntesten Strände in Rio sind Ipanema und die Copacabana. Dementsprechend überlaufen sind diese Strände. Nicht weit von Ipanema befindet sich der Strandabschnitt Leblon. Dieser Strandabschnitt wird fast nur von Brasilianern besucht.
Sehr schön ist auch der Strand unter dem Zuckerhut. Und dieser Strand ist fast menschenleer.
Ein haben alle Strände allerdings gemeinsam: sehen und gesehen werden.

Ipanema

Copacabana



Strand unter dem Zuckerhut





Treppen von Lapa
Offizieller Name "Escadaria Selaron" sind die Treppen das Lebenskunstwerk von Jorge Selaron (gestorben 2013). Diese bunten Treppen hatte er Zeit seines Lebens immer wieder erweitert.





Christo Redentor
Es ist wohl ein Highlight, dass bei keinem Rio-Besuch fehlen darf: Die Christus- Statue.
Der Christus ist von überall in Rio sichtbar, als würde er über die Stadt wachen. 
Leider war es an diesem Tag sehr bewölkt und so hatte ich keinen guten Ausblick. Zeitweise war es sogar so bewölkt, dass man den Christo selbst dann nicht richtig sehen konnte wenn man direkt neben ihm stand.










Das Ende meines Rio- Aufenthaltes war übrigens noch sehr lustig. Zumindest kann ich heute über diese Geschichte lachen.
Am internationalen Flughafen Rio gibt es zwei Sicherheitskontrollen. Eine für internationale Reisende und eine für innerbrasilianische Reisende (nehm ich mal an). Leider steht das nur auf Portugiesisch angeschrieben. Auf meiner Boardkarte stand Gate 39 oder so und da ich erstmal nach Sao Paulo geflogen bin, bin ich einfach durch die Sicherheitskontrolle für innerbrasilanische Flüge spaziert. Irgendwie hab ich mir dabei auch nichts gedacht. Das war auch die einzige Sicherheitskontrolle an der Gatenummern angeschrieben waren.
Beim Boarding (!!!!) wollte die nette Stewardess der TAM- Airlines meine Boardkarte und auch meinen Pass sehen.
Sie wies mich dann darauf hin, dass ich noch einen Ausreisestempel benötige weil ich a) keine Brasilianerin bin und b) ja nach Paraguay weiterreise, also Brasilien verlasse.
So bin ich also durch den ganzen Sicherheitsbereich rausgerannt, durch das ganze Flughafenterminal und schnell durch die internationale Sicherheitskontrolle und Passkontrolle.
In der Zwischenzeit wurde mein Flug als "Last Call" ausgerufen. Der Grenzbeamte schaut sich, natürlich in lateinamerikanischer Gelassenheit, ganz gründlich meinen Pass an. Ist ja nicht so, dass ich es eilig gehabt hätte. Ich habe mich in diesem Moment ganz ehrlich meinen Flug verpassen sehen. Als ich dann meinen Pass endlich wieder hatte, hieß es noch mal Gas geben. Pünktlich zum "very last Call" und kurz bevor das Gate schon schließen wollte, habe ich es dann völlig fertig geschafft. Kaum saß ich im Flieger, habe ich dann auch den Flug von Rio nach Sao Paulo durchgeschlafen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen